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Universalismus: A. Universalismus ist eine Philosophie, die davon ausgeht, dass es universelle Werte und Prinzipien gibt, die für alle Menschen gelten. Diese Werte und Prinzipien sind unabhängig von Kultur, Religion oder anderen Faktoren. Siehe auch Werte, Kulturrelativismus, Relativismus. B. Ein spezieller Universalismus ist der Universalismus der Alltagssprache, der davon ausgeht, dass jede Formalisierung, logische, mathematische oder physikalische Formel prinzipiell in der natürlichen Sprache ausdrückbar sein muss, ansonsten ist sie sinnlos. Siehe auch Formalismus, Formalisierung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Politische Theorien über Universalismus - Lexikon der Argumente

Gaus I 230
Universalismus/Freihandel/Internationale Beziehungen/Politische Philosophie/Lamont: Libertarier argumentieren, dass die Aufrechterhaltung von Handelsschranken zum Schutz von Niedriglohnarbeitern in Ländern der Ersten Welt viel ärmere Menschen in Ländern der Dritten Welt schlechter stellt.
>Libertarismus
, vgl. >Liberalismus.
Die Freiheit der ärmeren Menschen, einen einvernehmlichen Handel mit Verbrauchern in Ländern der Ersten Welt zu betreiben, wird eingeschränkt, wodurch ihnen ein wichtiges Mittel zur Verbesserung ihres wirtschaftlichen Wohlergehens vorenthalten wird (Lomasky, 2001)(1).
>Freiheit, >Ungleichheit.
Diese Frage stellt sich als Folge des technologischen Fortschritts, der Entfernungen überwunden hat und zur wirtschaftlichen Globalisierung und damit zur Fähigkeit von Ländern und Unternehmen geführt hat, durch ihre Politik und ihr Handeln die Freiheit und das Wohlergehen von Menschen auf der ganzen Welt dramatisch zu beeinflussen.
>Fortschritt, >Technologie.
Singer: Peter Singer (2002)(2) fragt zum Beispiel, ob politische Führer ihre Rolle darin sehen sollten, die Interessen ihrer eigenen Bürger zu fördern, oder ob sie sich um das Wohlergehen der Menschen überall auf der Welt kümmern sollten.
>P. Singer.
Unparteilichkeit: Diese Frage hängt mit dem allgemeineren Problem der Parteilichkeit/Unparteilichkeit in der Moraltheorie zusammen: Ist es uns moralisch erlaubt oder sogar manchmal geboten, den Interessen der eigenen Bürger oder sogar der eigenen Familie Vorrang einzuräumen (Barry, 1995(3); Friedman, 1989(4); 1991(5))?
>Unparteilichkeit.
Pogge: Thomas Pogge argumentiert aus einer Position des moralischen Universalismus heraus und kommt zu dem Schluss, dass die Standardhaltung, größere Verpflichtungen zur Linderung der Bedingungen der Armen oder Unterdrückten im eigenen Land als die der Armen im Ausland anzuerkennen, als willkürliche Diskriminierung gilt (Pogge, 2001 a(6); 2001 b(7); Jones, 1999(8)). In der einen oder anderen Form ist diese Frage für alle Theorien der Verteilungsgerechtigkeit von entscheidender Bedeutung. Die zunehmende Globalisierung wird in jeder der Theorien eine größere Aufmerksamkeit für dieses Forschungsgebiet erfordern (...).
>Globalisierung.

1. Lomasky, Loren (2001) 'Toward a liberal theory of national boundaries'. In David Miller and Sohail Hashmi, eds, Boundaries and Justice. Princeton, NJ: Princeton Umversity Press, 55-78.
2. Singer, Peter (2002) One World: The Ethics of Globalisation. Melbourne: Text.
3. Barry, Brian (1995) Justice as Impartiality. Oxford: Clarendon.
4. Friedman, Marilyn (1989) 'The impracticality of impartiality'. Journal of Philosophy, 86 (ll): 645-56.
5. Friedman, Marilyn (1991) 'The practice of partiality'. Ethics, 101 (4): 818-35. 6. Pogge 2001a
7. Pogge, Thomas (2001b) 'Global justice'. Metaphilosophy, 32 (1 and 2): 1-5.
8. Jones, Charles (1999) Global Justice: Defending Cosmopolitanism. Oxford: Oxford University Press.

Lamont, Julian 2004. „Distributive Justice“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Politische Theorien

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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